Ein Blick in den Wohnwagen von Patrik und Nadine

TV-Sendungen, in denen Menschen Einblick in ihr Heim gewähren, sind sehr beliebt. Ob es nun um Wohnungen geht, die dringend renoviert werden müssen, um die Herausforderung, mit wenig Geld schöner zu wohnen, oder um Super-Heimwerker, die Hobby-Bastlern helfen: Wir schauen gerne in die Wohnungen von anderen Leuten. Aber wie sieht es mit Wohnwagen aus? Fragen Sie sich auch manchmal, wie andere Urlauber ihren Wohnwagen eingerichtet haben? Wir schon! Darum werfen wir regelmäßig einen Blick in einen Wohnwagen oder ein Wohnmobil: Heute in den Wohnwagen von Patrik und Nadine.

Eigentümer des Wohnwagens Patrik (32) und Nadine (35) mit einer Tochter (3)
Camper seit 2021
Wohnwagentyp Fendt Joker E 495T
Baujahr 1993
Blick in den Wohnwagen von Patrik und Nadine

Erzählen Sie uns etwas über sich.

"Wir sind Patrik und Nadine. Gemeinsam haben wir eine dreijährige Tochter. Patrik ist KfZ-Meister und handwerklich sehr begabt. Er hat viele tolle Ideen und ist der perfekte Umsetzer. Nadine ist selbständige Kursleiterin und Beraterin und bietet Kurse, Workshops und Beratungen für Eltern von Kleinkindern an. Und unsere Minimaus ist einfach Vollzeit Kind. :-) Gemeinsam lieben wir es, draußen in der Natur zu sein, lange Spaziergänge oder Fahrradtouren zu machen und zu reisen. Früher waren wir beide hin und wieder zelten, doch das Campen im Wohnwagen war absolutes Neuland für uns."

Wo haben Sie Ihren Wohnwagen gefunden?

"Eineinhalb Jahre haben wir damit geliebäugelt, uns einen Wohnwagen zu kaufen, waren auf Messen, haben uns informiert und den Gedanken doch wieder verworfen. Erstmal. Denn wir stolperten immer wieder darüber, vor allem über selbst gestaltete Wohnwagen, und der Wunsch in uns wurde größer, uns unser eigenes kleines Zuhause auf Rädern zu gestalten. Wir suchten also einen älteren Wohnwagen der vor allem trocken sein sollte, und bei dem wir das Gefühl der “Liebe auf den ersten Blick” bekamen. Und da stand er eines Tages, unser Freddi. Wir waren uns alle Drei ziemlich schnell einig. Ich hatte die Ideen im Kopf (Nadine) und mein Mann (Patrik) hat sie weit darüber hinaus umgesetzt. Gefunden haben wir unseren Wohnwagen über eBay Kleinanzeigen. Ein älteres Ehepaar verkaufte ihn, weil sie ihn aus familiären Gründen leider nicht mehr nutzen konnten."

Wie kamen Sie auf die Idee, den Wohnwagen zu pimpen?

"Ich (Nadine) fand die Idee von Anfang an total gut, Patrik brauchte eine ganze Weile, um sich mit dem Gedanken anzufreunden. Letztlich war er dann nach einer Zeit selbst total angetan von der Idee und so machten wir uns auf die Suche. Die Idee entstand vordergründig daraus, sich eben seinen ganz eigenen, individuellen Wohnwagen gestalten zu können. Außerdem wussten wir ja nicht, ob uns das Campen dann letztlich wirklich taugt und somit war es auch die günstigere Variante."

Blick in den Wohnwagen von Patrik und Nadine

Erzählen Sie uns von dem Umbau.

"Nachdem wir Freddi abgeholt hatten, haben wir eigentlich auch direkt begonnen. Wir haben zunächst alle Kissen der Sitzgruppe herausgenommen, die Bezüge abgezogen und die Polster gewaschen. Das habe ich (Nadine) mir deutlich einfacher vorgestellt. In den Polstern steckte ein “alter” Geruch, den wir schier nicht raus bekamen, doch sie waren sauber und noch total gut in Schuss. Da Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle in unserem Leben spielt, wollten wir möglichst viel wiederverwenden. Nach etlichen Versuchen haben wir die Polster doch geruchsneutral bekommen. Patrik hat sein Nähtalent entdeckt und neue Polsterbezüge genäht. Das ist eines meiner absoluten Highlights des Umbaus!"

Blick in den Wohnwagen von Patrik und Nadine

"Im nächsten Schritt haben wir alle Schrank- und Türfronten abmontiert und ich (Nadine) habe sie zu Hause gestrichen. Drei Anstriche habe ich dafür gebraucht und ich war ziemlich stolz und glücklich, als das geschafft war. Patrik hat im Freddi alle Wände und die Decke gestrichen, außer im Bad. Das wollte ich mir nicht nehmen lassen und habe es selbst gestrichen. Die Schränke in Freddi haben wir gemeinsam gestrichen und auch unsere Nichte hat mitgeholfen. Den Boden hat Patrik allein gemacht. Dazu hat er den alten Boden herausgenommen und dann den neuen verlegt. Wir haben jede freie Minute genutzt, um am und im Freddi zu arbeiten."

Blick in den Wohnwagen von Patrik und Nadine

"Wir wussten ziemlich genau, wie wir uns was vorstellen. Nur das Bad entstand während des Umbaus intuitiv. Uns war klar, dass wir kein Plastik mehr wollten, doch was dann? Ich konnte mich mit dem Gedanken einer Chemietoilette nur schwer anfreunden und so wich auch diese. Tipp: Das Bad konnten wir recht einfach auf eBay Kleinanzeigen verkaufen. Wir entschieden uns für eine Trockentrenntoilette, die Patrik selbst gebaut hat und ich kann nur sagen: ich liebe, liebe, liebe unser Bad."

Was haben Sie alles verändert?

"Für den Umbau haben wir in Summe vier Monate gebraucht. Und auch jetzt gibt es noch ein paar Kleinigkeiten, die wir noch verändern oder ergänzen möchten."

Wie lang hat der Umbau gedauert?

"Wir haben so einiges verändert. Zusammengefasst: Wände, Decke und Schränke gestrichen, das Bett umgebaut, einen neuen Boden verlegt, unseren Esstisch foliert, das Plastikbad gegen Holz und eine Trockentrenntoilette ausgetauscht, Window Color von den Fenstern entfernt, die Dachluke gegen ein Heki ausgetauscht und um ein zweites erweitert, die Heizung gestrichen, in der Küche Klebefliesen angebracht, die Herdabdeckung ausgestauscht…"

Worauf sind Sie besonders stolz?

"Definitiv auf die Sitzpolster und unser Bad! Und darauf, dass wir uns nach dem Umbau noch immer lieben. Kleiner Spaß ;-)"

Hat Ihr Wohnwagen einen Spitznamen?

"Ja, unser Wohnwagen hat einen Kosenamen: Freddi. Aber das habt ihr weiter oben sicher schon mitbekommen."

Bekommen Sie viele Reaktionen, wenn Sie mit dem Wohnmobil unterwegs sind?

"Tatsächlich waren wir erst einmal unterwegs. Das zweite Mal steht kurz bevor. Doch hier in unserer Nachbarschaft, Familie und Freunde kennen eigentlich alle unseren Freddi und die Resonanz ist durchweg positiv. Am häufigsten hören wir, wie schön, modern & individuell ein Wohnwagen doch aussehen kann und dass einfach alles so stimmig ist und zusammenpasst. Das freut uns natürlich sehr."

Welche Pläne haben Sie mit dem Wohnwagen für die nahe Zukunft?

"Der nächste Urlaub ist geplant. Für uns geht es für zweieinhalb Wochen nach Italien ans Meer. Die nächsten Überlegungen stehen auch schon im Raum. Uns zieht es definitiv ans Meer und wir sind sehr gespannt, wie die Fahrt wird."

Möchten Sie uns noch etwas Besonderes erzählen?

"Wir freuen uns immer über Austausch & Tipps mit anderen Familien mit (kleinen) Kindern und Individualisten. :-)"

Blick in den Wohnwagen von Patrik und Nadine

Haben Sie Ihren Wohnwagen oder Ihr Wohnmobil auch umgebaut, bemalt oder möchten eine andere besondere Geschichte über Ihren Wohnwagen, Ihr Wohnmobil oder Zelt mit uns teilen? Schicken Sie uns dann eine Mail an [email protected] und vielleicht kommt auch Ihre Geschichte auf unsere Webseite.


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