Fernsehsendungen, in denen Menschen ihre Häuser vorstellen, sind sehr beliebt. Ob es ein Haus ist, das renoviert werden muss, ein Heimwerker, der nicht fertig wird, oder ein Haus, das vor dem Verkauf aufgepimpt werden muss: Wir schauen gerne in die Häuser anderer Leute. Aber was ist mit dem Wohnwagen von anderen? Sind Sie auch neugierig, wie jemand anderes seinen Wohnwagen eingerichtet hat? Wir schon! Deshalb schauen wir uns regelmäßig einen aufgemotzten Wohnwagen an. Diesmal den von Christina und Manuel.
Eigentümer des Wohnwagens | Christina 25, Manuel 28 |
Camper seit | Seit 2020 |
Wohnwagen Typ | Fendt 560 TFK |
Baujahr | 2000 |
Erzählen Sie hier bitte etwas über sich selbst und eventuell Partner/Kinder. Wer sind Sie, was arbeiten Sie, wie alt sind Sie und woher kommen Sie? Was tun Sie gerne in Ihrer Freizeit und wie lange machen Sie schon Campingurlaub?.
Wir sind seit 10 Jahren ein Paar und seit September 2020 verheiratet. Wir kommen aus einem kleinen Dorf bei Erkelenz in der Nähe von Möchengladbach. Manuel ist gelernter KFZ-Mechatroniker, hat sich aber seinen Traumberuf erfüllt und ist nun seit ein paar Jahren Feuerwehrmann. Ich (Christina) bin Kindheitspädagogin und arbeite in einem Kindergarten, mache derzeit neben dem Beruf noch meinen Master in Frühpädagogik.Ich habe schon immer gerne gebastelt, genäht und mich kreativ betätigt. Manuels Herz fürs Handwerk schlägt ungefähr seit 2 Jahren und er ist nun auch begeisterter Hobbybastler.
Vor 5 oder 6 Jahren waren wir einmal auf Texel zelten, das wollten wir aber nie wieder wiederholen :-D Da wir auf einem Sandplatz standen und es sehr windig war, haben wir durchgehend geflucht :-D
Das erste Mal im Wohnwagen übernachtet haben wir nach der Renovierung im Juni 2020.
Erzählen Sie etwas über den Ankauf dieses Wohnwagens. Wann haben Sie welchen Wohnwagen gekauft, wie war sein Zustand und wie haben Sie ihn gefunden?
Eigentlich war unsere Hochzeit für Mai 2020 geplant und wir haben uns von unseren Verwandten Geld für den Kauf eines Wohnwagens gewünscht, da dies schon länger unser Traum war. Leider musste unsere Hochzeit dann aufgrund von Corona verschoben werden, aber mit der Erfüllung unseres Traums wollten wir nicht noch länger warten und fingen an im Internet auf ebay Kleinanzeigen zu suchen. Klar war von Anfang an dass wir einen Wohnwagen mit Hochbett suchen, damit wir nicht bei Nachwuchs einen neuen Wohnwagen kaufen müssen. Und ein französisches Bett musste auch drin sein, da ein Querbett für Manu mit 1,92m Größe die reinste Qual gewesen wäre. Bevor wir unseren Fendti fanden vergingen 3-4 Wochen und 2 enttäuschende Besichtigungen. Am 13 April wurden wir dann auf ebay Kleinanzeigen fündig und fuhren nach Gummersbach. 1 Stunde später hing der Fendti schon hinten dran und es ging nach Hause! Er war in einem tollen Zustand und die Besitzer waren sehr nett.
Wie ist die Idee, den Wohnwagen zu pimpen, entstanden? Warum wollten Sie das machen?
Tatsächlich haben wir von Anfang an einen Wohnwagen gesucht mit der Idee ihn zu pimpen. Einen Wohnwagen zu nutzen ohne ihn zu renovieren kam für uns nicht in Frage. Einerseits hatten wir total Lust auf das Projekt und die Herausforderung. Andererseits bin ich ein sehr visueller Mensch der wert auf Details legt und wo es zum Urlaub machen einfach dazu gehört dass ich mich in meiner Umgebung richtig wohl fühle. Und das kann man am besten an einem Ort den man selber eingerichtet hat. Um auch Manu zu zeigen welche Vorstellungen ich im Kopf habe waren die Bilder von Wohnwagen-Renovierungen auf Instagram sehr hilfreich und er war auch schnell Feuer und Flamme! Und haben es auch nie bereut.
Erzählen Sie etwas über den Umbau. Womit sind Sie begonnen und verlief alles nach Plan oder gab es “böse” Überraschungen? Wie lange hat der Umbau gedauert? Und wann haben Sie jeweils daran gearbeitet?
Begonnen haben wir erstmal mit dem ausräumen und dem entkernen vom WC. Der Plastikkram sollte raus und es war von Anfang an der Plan dass alles weiß gestrichen werden sollte, also musste dafür alles vorbereitet werden. Begonnen haben wir mit den Wänden und dann die Schränke. Das hat tatsächlich etwas länger gedauert als wir dachten, aber war jede Mühe wert!
Beim Ausräumen haben wir extra kleine Papiertüten für Schrauben angelegt und beschriftet, um beim Zusammenbauen wieder alles einfach zu finden. Wir dachten damit würden wir das Chaos verhindern, aber Fakt ist: wir hatten am Ende Beutel über oder es fehlten Sachen in ein paar Beutel.
Der Umbau hat insgesamt 2 Monate gedauert. Durch Manus 24-Stunden Dienst auf der Feuerwache konnte er nur jeden zweiten Tag zum Wohnwagen kommen. Ich war zu Beginn wegen der Coronabedingten Kitaschließung zuhause und konnte diese Zeit sehr gut nutzen..
Was wurde alles umgebaut, gepimpt? Wovon haben Sie sich inspirieren lassen? Hat Ihr Wohnwagen einen Kosenamen?
Wir haben die Wände und Decken weiß gestrichen, im “Kinderzimmer” die Wände und Decken grün. Das WC wurde renoviert, indem wir die Plastikwände rausgerissen haben, Klebefliesen und Holz angebracht haben. Das Waschbecken gegenüber vom Bett hat einen neuen Waschtisch aus Holz bekommen und eine Mepal Salatschüssel wurde zum Waschbecken umfunktioniert. Wir haben den Tisch und die Arbeitsflächen in Betonoptik foliert, sowie auch eine kleine Fläche an der Küche mit Klebefliesen verziert. Ich habe neue Gardinen für alle Fenster genäht, sowie die Sitzecke selber mit grauem Polsterstoff bezogen.
Im Kinderzimmer haben wir das untere Etagenbett erstmal entfernt. Da wir noch keine Kinder haben wollten wir diese Fläche zur Ablage haben, sowie Fläche um beim ersten Nachwuchs auch Platz für Maxi Cosi, Reisebettchen oder ähnliches zu haben. Wir haben daher stattdessen nur eine schmale Holzkonstruktion an die Wände angebracht, an der schmalen Seite mit Regalbrettern und über dem Wassertank haben wir eine Klappe gelassen, die wir mit Schaumstoff und Stoff bezogen haben, als potenzielle Kuschelecke für das erste Kind. Das untere Etagenbett haben wir aber eingelagert, um es im Fall der Fälle wieder einzubauen.
Außerdem haben wir zwei geschlossene vergilbte Dachhauben gegen zwei Minihekis ersetzt. Inspiriert wurde ich natürlich auch von den zahlreichen Wohnwagenrenovierungen auf Instagram. Der Spitzname von unserem Wohnwagen ist Fendti.
Worauf sind Sie besonders stolz?
Eigentlich sind wir auf das gesamte Projekt stolz. Der Gesamteindruck zählt und es waren viele knifflige Sachen dabei, wie das durchbohren der Melamin Salatschüssel wo wir froh waren als wir es geschafft hatten! Aber trotzdem können wir keine bestimmten Dinge nennen, da wir einfach insgesamt stolz darauf sind wie er jetzt aussieht.
Bekommen Sie viele Reaktionen, wenn Sie mit dem Wohnwagen unterwegs sind? Was hören Sie am meisten?
Da wir bisher nur während Corona unterwegs waren und man den Abstand zu Nachbarn gewahrt hat, hatten wir bisher leider nur wenig Kontakt zu anderen Campern. Daher kam es auch bisher noch zu keiner “Live” Besichtigung.
Im Juni ist eine kleines Campingtreffen mit anderen Instagram-Campern geplant, da bin ich sehr gespannt was zu unserem Fendti gesagt wird, aber auch sehr neugierig mir die Wohnwagen und Wohnmobile anderer Camper anzuschauen!
Was sind Ihre Pläne für die nahe Zukunft mit diesem Fahrzeug? Sind die nächsten Ferien damit schon geplant? Was ist Ihr Lieblings-Ferienziel?
Wir hoffen einen Saisonplatz im bergischen Land beziehen zu können, um in Zeiten von Corona die größten Chancen zu haben überhaupt mal in unserem Fendti zu übernachten.
Allgemein sind wir aber eher weniger die Fernreisenden, es zieht uns also bisher nicht nach Italien, Spanien oder ähnliches.
Wir können auch schon abschalten und Urlaubsgefühle haben wenn wir nur wenige Kilometer von Zuhause entfernt sind, Hauptsache im Wohnwagen
Haben Sie auch einen Wohnwagen oder ein Wohnmobil umgebaut, gestrichen oder haben Sie eine andere bemerkenswerte Geschichte über Ihren Wohnwagen, Ihr Wohnmobil oder Ihr Zelt? Senden Sie eine E-Mail an: [email protected] und vielleicht wird Ihr Fahrzeug auch in unserem Blog sein!