TV-Sendungen, in denen Menschen Einblick in ihr Heim gewähren, sind sehr beliebt. Ob es nun um Wohnungen geht, die dringend renoviert werden müssen, um die Herausforderung mit wenig Geld schöner zu wohnen oder um Super-Heimwerker die Hobby-Bastlern helfen: Wir schauen gerne in die Wohnung von anderen Leuten. Aber wie sieht es mit Wohnwagen aus? Fragen Sie sich auch manchmal wie andere Urlauber ihren Wohnwagen eingerichtet haben? Wir schon! Darum werfen wir regelmäßig einen Blick in einen Wohnwagen.
Bestitzer des Wohnwagens | Johan, Renata, Rose & Nikki |
Alter: | 41, 43, 12 & 12 jaar |
Camper seit: | 2012 |
Wohnwagentype: | Home Car Racer 45 Spirit |
Baujahr: | 2000 |
Erzählen Sie etwas über sich (und Ihren Partner/Ihre Familienzusammensetzung)
„Wir sind Johan (41) und Renata (43). Wir sind seit 1999 ein Paar, inzwischen verheiratet und seit 2008 Eltern der Zwillingen Rose und Nikki. Obwohl sie Zwillinge sind, sind sie sehr unterschiedlich. Wir vier leben zusammen mit unserer Katze Sally in Hardinxveld Giessendam in den Niederlanden. Johan und ich sind beide kreativ und handwerklich recht geschickt. Johan arbeitet in der Schiffsschreinerei und ich bin von Beruf Schneiderin. Rose und Nikki sind in Gruppe 8 und werden nach dem Sommer in die Sekundarstufe gehen. Eine sehr spannende Zeit! In meiner Freizeit nähe ich sehr viel und Johan hat auch immer viel zu tun. Es ist toll, wenn man viel selbst machen kann.”
„Wir campen seit 2012. In dem Jahr haben wir einen sehr alten Faltcaravan gekauft. So konnten wir herrausfinden, ob Campen etwas für uns ist. Ich habe immer mit meinen Eltern gezeltet. Wir waren jedes Jahr drei Wochen lang auf einem Campingplatz irgendwo in den Niederlanden. Johan war in seiner Jugend nicht oft zelten. Nur ein paar Mal mit seinen Freunden mit einem kleinen Zelt in Noordwijk und auf Texel.”
Erzählen Sie uns vom Kauf des Wohnwagens.
„Nach dem letzten Urlaub mit unserem Zelt, wo wir viel mit Regen, Sturm und Kälte zu tun hatten, dachten wir über einen Urlaub mit Freunden in Schweden nach. Aber Rundreisen durch Schweden sind einfacher, wenn man ein “richtiges” Dach über dem Kopf hat und man nicht viel Zeit damit verbringen muss “eben” etwas aufzubauen.
Deshalb haben wir damals mit der Suche nach einem Wohnwagen begonnen. Mein Mann ist zwei Meter groß, deshalb wollten wir einen Wohnwagen mit einem französischen Bett, das lang genug ist. Ich wollte keinen sehr teuren Wohnwagen. Wir haben schnell festgestellt, dass die Wohnwagen zu günstigen Preisen nicht die Wohnwagen waren, in denen wir uns sahen. Alt, okay. Aber schnell sah man, dass es einen gewaltigen Unterschied gab. Also haben wir unser Budget ein wenig erhöht.
Der Wohnwagen der bei unserer Suche im Internet oft angezeigt wurde, war der Hobby. Während unserer Ferien nach Weihnachten, sahen wir im Internet so ein Modell von einer Privatperson. Wir haben einen Besichtigungstermin vereinbart, um uns den Wohnwagen anzugucken. Es war in der Nähe und wir sind auf dem Rückweg vorbei gefahren, um ihn uns anzuschauen. Aber leider gab es sowohl innen als auch außen zu viele Schäden, obwohl die Einteilung ganz nach unserem Geschmack war. Auch wenn wir selbst sehr geschickt sind, war der Schaden zu groß für diesen Preis.”
„Dann sind wir wieder weitergefahren und zufällig an einem Wohnwagengeschäft vorbei gekommen, das geöffnet hatte. Da sind wir dann gucken gegangen und haben zwei Wohnwagenmodelle gefunden, die unseren Ansprüchen entsprachen. Letztendlich haben wir uns für einen Home-Car Racer 45 Spirit entschieden. Wir waren sehr begeistert, aber wir kamen gerade erst aus dem Urlaub zurück und es ist schon eine Investition. Mit einem sehr guten Eindruck vom Geschäft, dem Wohnwagen und der Garantie, die wir dazu bekommen würden, fuhren wir wieder nach Hause. Wieder zuhause angekommen, bekamen wir den Wohnwagen nicht mehr aus unserem Kopf. Er war aus dem Jahr 2000 und die Einteilung war perfekt. Okay, die Bezüge waren schrecklich, aber könnte ich leicht ändern. Alle Möbel, Schränke und die Küche sahen sehr gut aus. Man hätte nicht gedacht, dass er 20 Jahre alt ist.”
„Wir haben uns entschieden und einen Termin mit dem Geschäft vereinbart. Er wurde vollständig durchgecheckt und am 21. März konnten wir ihn abholen. Genau in der Corona-Zeit, aber in Absprache mit dem Geschäft durften wir unseren Wohnwagen trotzdem abholen. Wegen Corona hatten wir ein gemischtes Gefühl, aber wir waren sehr glücklich, dass wir von diesem Tag an stolze Besitzer unseres eigenen Wohnwagens waren, mit dem wir hoffentlich viele glückliche Erinnerungen verbinden werden!”
Wie kam es zu der Idee den Wohnwagen zu pimpen?
„Die Idee einen Wohnwagen zu pimpen, entstand eigentlich, als wir im Internet nach Wohnwagen gesucht haben. Da sieht man schnell: Da muss man wohl noch etwas dran machen. Auch wegen der Tatsache, dass Wohnwagen mit Baujahr 2000 eine altmodische Verkleidung haben. Es ist alles nicht ganz unser Stil und auch nicht mehr zeitgemäß. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich gut nähen kann, dass man solche Dinge schneller ändert. Auf Instagram folge ich jemandem, der den Wohnwagen so schön aufgepimpt hat. Sie hatten alles ganz schwarz gestrichen. Ich habe meinen Mann gefragt, ob wir das auch machen könnten. Natürlich, sagte er ja. Noch bevor wir den Wohnwagen abgeholt haben, bin ich mit meiner Tochter Rose auf die Suche nach dem richtigen Stoff gegangen, um den Bezug des Sitzes neu zu gestalten. Rose sagte direkt, dass sie beim Styling mithelfen möchte, als wir erzählten, dass wir einen Wohnwagen kaufen werden. Das ist natürlich sehr schön!”
„Mit einem Notizbuch voller Größen und Maße des Wohnwagens, die ich während unseres Besuchs im Wohnwagen gemessen hatte, gingen wir in den Geschäften auf die Suche nach Stoff, Körben, Zubehör usw. Ich hatte meinen Mann gebeten, nach der richtigen schwarzen Farbe zu suchen. Abdeckband, Handschuhe, Pinsel und Abdeckfolie waren bereits vorbereitet.”
Erzählen Sie, wie die Renovierung verlaufen ist. Wie haben Sie angefangen und ist alles nach Plan verlaufen?
„An dem Tag, an dem wir den Wohnwagen abholten, begannen wir sofort mit der Arbeit. Auch weil man in unserem Dorf den Wohnwagen nur vier Tage lang vor die Tür stellen darf. Mein Mann nahm zunächst alle losen Teile aus dem Wohnwagen heraus. Er schraubte jeden Sonnenschutz ab und nahm das feste Bett heraus, um einen halbwegs leeren Wohnwagen zu schaffen. Gemeinsam haben wir alles abgeklebt, was nicht schwarz werden durfte. An diesem Tag brachten wir zwei Anstriche schwarzer Farbe auf den Wohnwagen auf, und das Abdeckband wurde entfernt.”
„Außerdem haben wir anstelle von Lamellen eine maßgefertigte Jalousie aufgehängt. Johan hatte dort einige Rückschläge, weil die Schrauben, die gelöst werden mussten, nicht ganz einfach zu entfernen waren. Aber am Ende hat alles gut geklappt. Alle Teile, die wir herausgenommen haben, befestigte Johan wieder und ich konnte damit beginnen, das Kissen des Sitzes neu zu polstern. Ich habe die Bezüge mit Reißverschlüssen gemacht, damit sie leicht zu waschen sind. Die Eckkissen waren die größte Herausforderung, aber auch die habe gut hinbekommen!”
„Der Wohnwagen wurde vorübergehend an einem anderen Ort geparkt, bevor er in der Abstellhalle untergebracht werden konnte. In dieser Zeit fertigte ich alle neuen Vorhänge. Beim Hin- und Herfahren, Anpassen und Ausmessen habe ich viele Vorhänge gemacht. Es lief gut, nur die Vorhänge hingen nicht gerade genug, um mir zu gefallen. Also habe ich Bleischnur in den Saum gemacht und es funktionierte perfekt! Dann war ich wirklich zufrieden.”
Was haben Sie alles verändert?
„Meine Güte, was haben wir nicht alles verändert:
- Wir haben gestrichen. Alles was weiß war, haben wir schwarz gestrichen.
- Wir haben die Lamellen mit schönen maßgefertigten schwarzen Luxaflex ausgetauscht.
- Wir haben den Wohnwagen mit schöner Dekoration ausgestattet: Bilder, Regale, Vasen etc.
- Wir haben alle Gardinen mit neuen selbstgemachten Gardinen ausgetauscht.
- Wir haben den Sitz selbst neu gepolstert.”
Wo haben Sie sich Inspiration geholt?
„Inspiration habe ich auf Instagram und Pinterest gefunden. Im Internet kann man so viele Dinge finden! Aber auch als ich zusammen mit Rose Stoff gefunden habe, haben wir dadurch sehr viele neue Ideen dazu gewonnen. Es entstanden wieder viele schöne Dinge, die wir dem Wohnwagen hinzufügen konnten.”
Hat Ihr Wohnwagen einen Spitznamen?
„Bei uns zuhause wird oft über das ‘Häuschen auf Rädern’ gesprochen. Das ist es auch: unser Häuschen!”
Worauf sind Sie besonders stolz?
„Dass wir es geschafft haben, gemeinsam etwas so Schönes zu schaffen. Eine Wohnwagen, über den wir mit Stolz sagen, dass er 20 Jahre alt ist, aber sehen Sie, wie schön er geworden ist!”
Erhalten Sie viele Reaktionen, wenn Sie mit dem Wohnwagen unterwegs sind?
„Eigentlich sind es nur Reaktionen auf die Bilder, die wir haben, wie der Wohnwagen anfangs aussah und wie er jetzt aussieht. Die Leute sind total begeistert und sagen: 'So einen Wohnwagen will ich auch!’ ‘Mach uns auch so einen!’ Das ist sehr schön zu hören.”
Was sind Ihre Pläne mit dem Wohnwagen?
„Unser Plan ist es, mit dem Wohnwagen zu verreisen wann immer es geht. Sogar an langen Wochenenden, denn es steht schon alles bereit und es ist nicht viel Arbeit alles einzurichten.
Eine Rundreisen durch Schweden mit Freunden ist unser Traum. Wenn nicht diese Sommerferien, dann im nächsten Jahr! Auch Italien steht ganz oben auf unserer Liste und Nikki würde gerne nochmal nach Frankreich. Wir haben also noch genug Reiseziele!”
Erzählen Sie uns weitere Details/nette Dinge.
„Ich finde es immer schön über die Bezüge zu erzählen. Viele Leute fragen uns, wo wir den Stoff her haben. Das ist eine nette Geschichte. Als ich zusammen mit Rose auf Stoffsuche ging, stießen wir auf einen sehr schönes Muster. Aber es war kein Stoff, den man von der Rolle kaufen konnte, es war eine Tagesdecke. Aber natürlich könnten wir das auch als Stoff verwenden. Die Tagesdecke wurde aus zwei Stoffarten hergestellt. Das schöne Muster auf der einen Seite und ein Vliesstoff auf der anderen Seite. Also habe ich das Vlies dahinter weggeschnitten und das Muster als Stoff für die Polsterung verwendet. Wir haben drei Bettdecken gekauft. Eine für das französische Bett und die beiden anderen für die Polsterung des Rundsitzes. Ich habe zwei weitere Ablagekörbe, vier Topflappen/Untersetzer, eine Schürze und drei Zierkissen gemacht aus dem restlichen Stoff gemacht!
Jetzt ist der Stoff verbraucht und der Wohnwagen voll ;)”
Haben Sie auch eine besondere Urlaubsgeschichte oder haben Sie Ihren Wohnwagen oder Ihr Wohnmobil umgebaut oder verschönert? Schicken Sie eine E-Mail an: [email protected], und vielleicht erscheint auch Ihre Geschichte auf unserem Blog!