TV-Sendungen, in denen Menschen Einblick in ihr Heim gewähren, sind sehr beliebt. Ob es nun um Wohnungen geht, die dringend renoviert werden müssen, um die Herausforderung, mit wenig Geld schöner zu wohnen, oder um Super-Heimwerker, die Hobby-Bastlern helfen: Wir schauen gerne in die Wohnungen von anderen Leuten. Aber wie sieht es mit Wohnwagen aus? Fragen Sie sich auch manchmal, wie andere Urlauber ihren Wohnwagen eingerichtet haben? Wir schon! Darum werfen wir regelmäßig einen Blick in einen Wohnwagen oder ein Wohnmobil: Heute in den Wohnwagen von Ariel und Melanie.
Eigentümer des Wohnwagens | Ariel (37) und Melanie (33) |
Camper seit | 2021 |
Wohnwagentyp | Hobby 425 Prestige |
Baujahr | 1995 |
Was können Sie uns über sich erzählen?
"Mein Name ist Ariel. Ich lebe mit meiner Freundin Melanie und unserem Hund Dante in Landshut, Bayern. Ich bin 37 Jahre alt und arbeite als Designer & Musiker. Ich arbeite in der Therme Erding als Content Producer und bin dort für die visuelle Kommunikation verantwortlich. Nach dem Job in der Therme Erding, sitze ich in meinem Musikstudio & spiele DJ Shows in Clubs und auf Festivals."
Wie verbringen Sie Ihre Freizeit am liebsten, und seit wann campen Sie?
"Neben der Musik, bin ich gerne auf meinem Gravel Bike in der Natur unterwegs oder mit meiner Freundin Melanie & unserem Hund Dante in den Bergen beim Wandern & Rad fahren. Camping machen wir schon seit vielen Jahren, mal mit dem Zelt, mal mit geliehenen Wohnmobilen oder mit Freunden."
Erzählen Sie doch mal, wie Sie Ihren Wohnwagen gesucht und gefunden haben?
"Die Idee einen Wohnwagen zu kaufen kam, als wir über die letzten Jahre immer ein Wohnmobil für die Festival Saison zur Verfügung gestellt bekamen. Mit Freunden aus Berlin & Ravensburg trafen wir uns immer auf dem Feel Festival (nahe Berlin) und zelebrierten das Campingleben. Letzte Motivation kam dann mit unserem Hund Dante, da wir ihm eine Reise in einer Transportkiste im Flugzeug niemals antun wollen, er soll mit uns gemeinsam die Welt on the road erkunden und bereisen. Unseren Wohnwagen hab ich auf eBay Kleinanzeigen gefunden. Der Zustand an sich war sehr gut, er war trocken und hatte keinen Wasserschaden oder ähnliches. Er war halt optisch in den 90er, aufgrund seines Baujahres, gefangen und daraus wollten wir ihn auch befreien. 2021 gefunden und im März 2022 dann in der Nähe von Ravensburg abgeholt."
Warum wollten Sie einen alten Wohnwagen pimpen?
"Ich bin beruflich ein sehr visueller Mensch. Ich arbeite auch viel mit den sozialen Medien und so hab ich bei der Idee, den Wohnwagen zu pimpen, das Internet durchforstet. Schnell findet man bei Instagram & Pinterest Ideen & Inspirationen, was Andere in der Vergangenheit schon so tolles mit ihren mobilen Wägen gemacht haben. Uns war es halt sehr wichtig, ein wohnliches Klima zu schaffen, mit modernen und natürlichen Materialien. Das Thema “Upcycling” liegt uns auch sehr am Herzen. So Vieles wird einfach sofort neu gekauft und das Alte weggeschmissen, dabei gibt es so viele gute Sachen, welche nur ein wenig aufgehübscht und renoviert werden müssen. Neu kaufen kann jeder ;-)"
Wie verlief die Renovierung? Gab es noch böse Überraschungen?
"Grundsätzlich: ich arbeitete mit meiner Freundin ca. 4 Wochen an dem Umbau, da wir das strenge Ziel hatten mit Freunden aus Berlin gemeinsam nach Österreich an den Natterer See über die Osterfeiertage zu fahren. Jeden Tag nach der Arbeit bis spät in die Nacht und am Wochenende waren wir am Wohnwagen zu Gange. Da wir den Wohnwagen vor unserem Haus hatten, konnten wir mit Strom im Wohnwagen auch Abends darin arbeiten."
"Der erste große Schritt war es, alles Unnötige und Alte rauszuschmeißen. Sprich, die alten Gardinen & Vorhänge, die Lampen, den Boden, die alten Türgriffe und die Arbeits- & Tischplatten. Danach montierte ich alle Möbelfronten ab. Das war mit Abstand die größte Baustelle. Zuerst wurden alle Fronten gereinigt und anschließend mit einer Grundierung lackiert. Danach ging es zur zweiten, finalen Farbschicht. Den Schlaf- und Essbereich haben wir weiß lackiert, die Küche war vom Farbkonzept in einem Blassgrün geplant, damit sich diese optisch vom Wohnraum trennt. Die Griffe haben wir, damit es auch vom Gewicht passt, mit handgefertigten Cognacbraunen Ledergriffen ausgetauscht. Sie sind optisch schöner und ein Naturmaterial."
"Die Arbeitsplatte in der Küche, sowie die Esstischplatte haben wir aus echtem Eiche-Holz eingepasst. Sie waren tendenziell schwerer wie die Vorgängerplatten, aber die Haptik und Optik von echtem Holz war uns dabei sehr wichtig. Zudem kann man diese jedes Jahr abschleifen und mit Öl wieder neu einlassen. Der Ausbau der Küchenarbeitsplatte war wirklich tricky, da man in der Produktion von Hobby die Platte im ganzen einbauen konnte. Ich musste sie “leider” dann mit der Stichsäge in zwei schneiden, sonst hätte ich sie nie aus der Ecke gebracht. Für das absolut echte Küchenfeeling haben wir online 3D-Klebefliesen in Metrofliesen-Optik gefunden. Diese geben der Küche das echte “Küchen-Feeling” wie zu Hause und dienen auch super als Spritzschutz beim Kochen."
"Für mich spannend war das Thema Dachfenster. Hobby hat unserem Wohnwagen damals nur Dachhauben verpasst. Uns war aber klar, wir wollen mehr Licht im Wohnwagen. Deswegen kamen im Bad und im Wohnbereich die Dachhauben raus. Im Bad kam ein Dometic Heki Dachfenster rein, welches einfach nur getauscht werden musste, da die Hauben bereits ein Maß von 40x40cm hatten. Spannend wurde es beim Fenster im Wohnbereich, weil hier ein Größeres rein sollte. Wir entschieden uns für das MPK Panoramafenster mit 50x70cm. Und dafür musste die Stichsäge ran. Letztendlich war es aber einfacher wie gedacht. Schnittlinien angezeichnet, mit der Akku-Stichsäge ausgeschnitten, Styropor raus geholt um den Holzrahmen einzusetzen und dann mit Dekaseal ordentlich abgedichtet."
"Die Sitzpolster haben wir von einer bekannten Polsterin mit hochwertigem Möbelstoff neu polstern lassen, da der vorherige Stoff “sehr oldschool”, etwas muffig und abgenutzt war. Wir haben uns für ein meliertes Dunkelgrau entschieden, da man alltägliche kleine Flecken nicht sofort sieht. Hat sich mit Hund als sehr praktisch erwiesen. Melanie hat sich dann bei der Deko komplett ausgetobt. In der Küche wurden Regalelemente & Deko-Pflanzen von Ikea besorgt, im Badezimmer gab es neue Klebefliesen in orientalischer Mosaik-Fliesenoptik. Den Wohnbereich hat sie dann mit Rottönen versehen (Teppich & Gardinen) und die Mosaikelemente aus dem Bad hat sie bei den Kissen wieder aufgegriffen."
"Den Boden haben wir mit PVC Rollware in Eiche-Optik ausgelegt, da bei meiner Recherche viele von Vinyl-Klickböden im Nachgang abgeraten haben. Zu einem wegen dem hohen Gewicht und zum anderen weil sich bei Urlauben am Strand mit der Zeit der Sand in jede Ritze schleicht und dafür sorgt dass sich dieser dann irgendwann aufbiegt. Da war uns schnell klar, dass es ein PVC Boden in Rollware werden muss. Beim Lichtkonzept hab ich alle unnötigen, alten Glühbirnen rausgeschmissen und durch smarte LED-Lichter ausgetauscht. Warum? Weil ich vorbereitend den Wohnwagen noch smarter machen will und vor allem autark. Je kleiner die Wattleistung der Lampe ist, desto länger komm ich mit meiner Batterie durch, wenn es mal keinen festen Stromanschluss gibt. Tagsüber soll diese mit Solar geladen werden. Aktuell bin ich bei 16 Watt maximale Belastung was die Lichttechnik im Wohnwagen angeht. Mit meinem besten Freund Michael werden wir ein tolles, smartes System entwickeln, das den Wohnwagen super modern macht."
Von was haben Sie sich inspirieren lassen?
"Von allem möglichen. Von unserem Einrichtungsstil daheim, von Instagram & Pinterest und allem was wir so gesehen haben. Es gibt auch unzählig tolle Gadgets bei Ikea & Co. die man super im Wohnwagen nutzen kann. Man muss nur etwas kreativ werden :-)"
Hat Ihr Wohnwagen einen Kosenamen?
"Nein, das haben wir uns erst gar nicht angetan :-) Es ist ein Gebrauchsgegenstand für uns, das braucht keinen Namen. Es ist Dantes neues mobiles Zuhause zur Erkundung der Welt."
Worauf sind Sie besonders stolz?
"Das der ganze Umbau so reibungslos verlief. Ich stell mich handwerklich ganz gut an, aber einen Wohnwagen hab ich davor noch nie umgebaut. Quasi Neuland. Ich wusste nicht was auf mich zu kam, und sah es als Herausforderung. Aber von Arbeitsschritt zu Arbeitsschritt merkte ich, das es nichts anderes ist, wie im Haus oder Garten was zu machen und wurde so immer selbstbewusster beim Arbeiten. Und auf Melanies Deko-Ideen, da hat sie ein besonderes Talent & ein besonderes Auge."
Wie reagieren die Leute, wenn Sie mit dem Wohnwagen unterwegs sind? Was hören Sie am meisten?
"Von Außen sieht man ihm die Veränderung (noch) nicht an, aber wenn man mal einen Blick nach innen wagt oder unsere Bilder online auf Instagram sieht, ist die Reaktion durchgehend sehr positiv. Am meisten hören wir wie toll das Endergebnis geworden ist und wie gemütlich es ist darin jetzt ist. Der Einsatz der verschiedenen Materialien und Stile flashed die meisten sehr. Eine Freundin von Melanie meinte zum Spaß “kann ich bitte da einziehen, in meiner Wohnung ist es nicht so schön wie in eurem Wohnwagen”."
Welche Pläne haben Sie mit dem Wohnwagen? Gibt es ein Lieblings-Reiseziel?
"Für mich ist das Thema Autark-sein sehr wichtig, hier will ich das ganze noch weiter ausbauen, sowie auch das Thema mit der Wassertechnik. Hier soll es moderner & praktischer mit Citywasseranschluss & Co werden. Außen will ich noch an der Lackierung etwas moderner werden. Ich schreibe die Antworten gerade von Italien aus, hier waren wir jetzt 3 Wochen auf großer Tour mit unserem Wohnwagen. Mehr oder weniger die große Feuertaufe :-) Lieblings-Reiseziel? Gibt es viele, es gibt unzählige schöne Flecken in Europa. Sicherlich wäre Skandinavien ein Highlight, aber für uns Bayern ist Italien & Österreich direkt vor der Haustür. Demnächst geht es auch zum Mountainbiken mit unserem Wohnwagen in die Berge."
Möchten Sie uns abschließend noch etwas mitteilen?
"Das Obelink Sunroof 330 Vordach hat sich als beste Wahl für unsere Vorzelt-Thematik bewährt. Ich baue es immer alleine auf, innerhalb von 10 Minuten steht das gute Stück."
Haben Sie Ihren Wohnwagen oder Ihr Wohnmobil auch umgebaut, bemalt oder möchten eine andere besondere Geschichte über Ihren Wohnwagen, Ihr Wohnmobil oder Zelt mit uns teilen? Schicken Sie uns dann eine Mail an [email protected] und vielleicht kommt auch Ihre Geschichte auf unsere Webseite.