TV-Sendungen, in denen Menschen Einblick in ihr Heim gewähren, sind sehr beliebt. Ob es nun um Wohnungen geht, die dringend renoviert werden müssen, um die Herausforderung, mit wenig Geld schöner zu wohnen, oder um Super-Heimwerker, die Hobby-Bastlern helfen: Wir schauen gerne in die Wohnungen von anderen Leuten. Aber wie sieht es mit Wohnwagen aus? Fragen Sie sich auch manchmal, wie andere Urlauber ihren Wohnwagen eingerichtet haben? Wir schon! Darum werfen wir regelmäßig einen Blick in einen Wohnwagen oder ein Wohnmobil: Heute in den Wohnwagen von Lisa und Marcel.
Namen der Eigentümer | Lisa (35) und Marcel (31) |
Camper seit | Lisa schon immer und Marcel war früher oft mit seiner Familie zelten. Gemeinsam seit 4 Jahren (zu Beginn mit dem ersten eigenen Wohnwagen im Altmühltal). Die Flitterwochen vor 3 Jahren wurden auch mit dem Wohnwagen in Kroatien verbracht. |
Wohnwagentyp | TEC Weltenbummler |
Baujahr | 1987 |
Erzählen Sie uns etwas über sich.
'Mein Name ist Lisa. Ich bin Lehrerin an einer Realschule und komme aus der Nähe von Günzburg. Mein Mann Marcel ist Landschaftsgärtner. Gemeinsam haben wir drei Katzen (die beim Campen aber leider nicht mitkommen). Ich nähe leidenschaftlich gerne in meiner Freizeit oder beschäftige mich anderweitig kreativ wie z. B. mit Malen, Häkeln, Dekorieren oder Renovieren. Ich brauche immer ein Projekt, das mich auf Trab hält. Mein Mann ist auch in seiner Freizeit gern im Garten, sammelt und pflegt dort seine Pflanzen, wie Sukkulenten, Kakteen, fleischfressende Pflanzen und andere Exoten. Auch mit Tieren beschäftigt er sich gern. Er hat einige Aquarien und Terrarien wo er z. B. Unken, Tigersalamander und Axolotl hält.'
Seit wann gehen Sie campen?
'Ich bin mehr oder weniger auf dem Campingplatz groß geworden, da meine Familie einen Dauerstellplatz auf dem Union Lido in Cavallino hatte. Wir waren jedes Jahr mind. 6 Wochen dort, oft auch länger und das seitdem ich ein Kind war. Als mein Mann und ich dann zum ersten Mal selbst Campen waren, war es ein kleiner Kulturschock für mich, da der Campingplatz in Cavallino schon „spießig“ ist und es dort sehr viele Regeln gibt. Dass es an anderen Orten auch anders sein kann, war dann zwar eine Umgewöhnung, aber inzwischen finde ich es toll, ein bisschen freier und „wilder“ zu campen. Mein Mann war früher häufig mit seiner Familie in Kroatien zelten, hat also auch das „wahre Campen” kennengelernt.'
Erzählen Sie uns etwas über die Anschaffung des Wohnwagens.
'Vor vier Jahren habe ich zufällig auf Pinterest einige renovierte Wohnwagen gesehen und dachte direkt, dass so ein Wohnwagen genau die richtige Ergänzung für unsere Leidenschaft fürs Campen - und der Umbau auch ein aufregendes, neues Projekt für mich - wäre.'
'Mein Mann war überhaupt nicht begeistert, begleitete mich aber trotzdem mit zum Bodensee, wo wir unseren Wohnwagen abgeholt haben. Im Nachhinein war es ein wesentlich größeres Projekt als ich erwartet hatte. Er war ziemlich verbastelt und eine Mäusefamilie hatte darin gehaust. Wir haben über 100 Arbeitsstunden und einiges an Geld in den Wohnwagen gesteckt. Ich musste die gesamte Inneneinrichtung mitsamt Küchenzeile, Bett, usw. erneuern, aber das Ergebnis gefiel mir sehr gut. Leider hatte der Wohnwagen in diesem Jahr einen Wasserschaden und auch die Bodenplatte war mittlerweile morsch. Die Reparatur wäre einfach zu aufwendig und auch teuer gewesen. Also haben wir unsere Knutschkugel schweren Herzens verkauft und uns einen „neuen“ Wohnwagen zugelegt.'
'Den jetzigen Wohnwagen haben wir in unserer Nähe über Ebay Kleinanzeigen gefunden und gleich besichtigt (sogar schon als unser alter Wohnwagen noch im Hof stand). Nachdem wir uns mit dem Vorbesitzer preislich einig geworden sind, haben wir ihn dann ein paar Tage später abgeholt.'
'Der Wohnwagen war alt, nicht besonders modisch, aber gut in Schuss und hat eine schöne Aufteilung. Vor allem das kleine Bad (, welches ich leider noch nicht renoviert habe,) mit Camping-WC hat uns gut gefallen.'
'Da wir bei unserem ersten Wohnwagen ein bisschen auf die Nase gefallen sind, hatten wir jetzt einiges dazugelernt mehr auf die Details geachtet. Trotzdem habe ich den Wohnwagen noch zur Werkstatt gebracht, um eine professionelle Dichtigkeitsprüfung machen zu lassen, bevor wir Zeit und Geld investieren. Der Wohnwagen war (und ist) dicht und dann konnte ich endlich loslegen.'
Wie kamen Sie auf die Idee, den Wohnwagen zu pimpen?
'Wie auch bei unserem ersten Wohnwagen gefiel mir der Gedanke, ein eigenes Reisegefährt und ein neues Bastelprojekt zu haben. Einige Leute meinten zwar, “Der geht doch so” und “Lass’ es doch”, aber auf sowas höre ich nicht. Ich finde es immer wieder faszinierend, welchen Unterschied schon ein wenig Farbe bewirken kann. Dieses Mal wusste ich genau, auf was ich mich einlasse. Auch das Einrichten macht mir besonders großen Spaß, ob im Haus, auf der Terrasse oder eben in unserem neuen Wohnwagen.'
Erzählen Sie uns von dem Umbau.
'Der ursprüngliche Plan war es, den Wohnwagen in schwarz/apricot zu streichen und kleine Fledermäuse darauf zu malen. Aus dieser Planungsphase stammen auch die Fledermaus-Möbelknöpfe. Dann habe ich ein Türchen apricot gestrichen, war unglücklich, habe es am nächsten Tag nochmal angeschaut und dann den kompletten Plan spontan über Bord geworfen.'
'Der richtige Umbau startete dann am 23. Juli und ich hatte immer wieder ein paar Tage daran gearbeitet. Insgesamt waren es vielleicht so sechs bis sieben Tage über Wochen verteilt (ich hatte dann Sommerferien und Zeit). Dazu kamen noch die vorherige Planung, bzw. Überlegungen zum Farbkonzept (und da gab es einige). Was mir die Arbeit extrem erleichtert hat, war ein Farbsprühgerät. Das habe ich mir in weiser Voraussicht schon zum Geburtstag ein paar Wochen vorher schenken lassen. Das Abkleben war zwar ziemlich nervig, aber dafür war dann jede Schicht (weiße!) Farbe in maximal zwei Stunden aufgetragen, und das inklusive Decke. Insgesamt bin ich dreimal drüber gegangen. Als dann alles weiß war, habe ich einige Elemente mit dem Pinsel schwarz gestrichen, wie die Küchenzeile und die Schranktür. Für das Streichen und Sprühen habe ich hochwertige Kreidefarbe bzw. Kreidlack in Eggshell-Qualität benutzt. Damit muss man nämlich vorher nichts schleifen, sondern nur gut entfetten. '
'Der ursprüngliche Plan war es, den kompletten Wohnwagen von außen zu streichen. Leider hat das Wetter nicht mitgespielt und wir hatten keine Möglichkeit, den Wohnwagen unterzustellen. Als Notlösung habe ich in den Regenpausen Stück für Stück DC Fix-Folie über das ursprüngliche Grau geklebt. Mal sehen wie langlebig das Ganze ist, aber das Ergebnis gefällt mir ganz gut. Autofolie hätte extra gedruckt werden müssen, und das für Kosten im vierstelligen Bereich. Wenn es nicht mehr hält oder nicht mehr schön aussieht, wir der Wohnwagen wie ursprünglich geplant in schwarz gestrichen und bekommt nur einen Holzdekor-Streifen rundherum.'
Was haben Sie umgebaut? Wo haben Sie sich für den Umbau inspirieren lassen?
'Richtig umgebaut habe ich eigentlich gar nichts, ich habe aber eine fehlende zweite, kleine Sitzbank selbst eingebaut. Sonst habe ich viel gestrichen, neue Möbelknöpfe angebracht und Vorhänge genäht. Die Polster der originalen Sitzbank habe ich übernommen, da sie super zum Konzept gepasst haben. Die Rückwand der Küche hat Klebefliesen bekommen. Die Deckenleuchte wurde durch eine Hängelampe ersetzt, muss aber während der Fahrt mit einem Kabelbinder am Regal festgemacht werden. Die Klappen der Schränke gegenüber des Eingangs habe ich entfernt und dadurch sichtbare Regale erhalten. Diese finde ich ein wenig offener und schneller zugänglich. Die Boxen werden während der Fahrt unter der Sitzbank verstaut. Außerdem habe ich bei einigen Rückwänden Musterfolie aufgeklebt. Den neuen PVC-Boden habe ich von einem Fachmann verlegen lassen. Das kostet keine 40 Euro, wenn man den Wohnwagen auf den Parkplatz des Ladens stellt, weil die Anfahrt zum Kunden schon entfällt). Das hat sich auf jeden Fall gelohnt, denn so konnte ich mir den Kauf von Silikon, Hakenmesser und Teppichklebeband etc. sparen.'
'Inspirationen habe ich mir in ein paar Facebook-Gruppen, Instagram und bei Pinterest geholt. Unser Wohnwagen hat noch keinen Namen, aber vielleicht entsteht einer mit der Zeit und mit den Erlebnissen.'
Worauf sind Sie besonders stolz?
'Ich bin besonders stolz darauf, dass ich alles alleine gemacht und geschafft habe. Nur die Lampe habe ich mit einer Freundin zusammen aufgehängt. Strom ist nämlich nicht so meins.'
Bekommen Sie viele Reaktionen, wenn Sie mit dem Wohnmobil unterwegs sind?
'Wir waren erst einmal mit dem Wohnwagen für ein paar Tage in Kroatien. Da sind viele Leute bei uns vorbeigelaufen, die uns Komplimente für den Wohnwagen gemacht haben. Besonders häufig werden wir auf die Holzoptik angesprochen. Uns ist aufgefallen, dass jetzt auch häufiger Männer aufmerksamer hinschauen. Kinder nehmen diesen Wohnwagen deutlich weniger wahr als unseren farbenfrohen Vorgänger. Der war nämlich mint- und rosafarben.'
Welche Pläne haben Sie mit Ihrem Wohnwagen für die nahe Zukunft?
'Im Herbst werde ich für ein paar Tage mit einer Freundin an den Bodensee fahren. Nächstes Jahr werden mein Mann und ich wahrscheinlich wieder nach Kroatien fahren, auch wenn ich gern mal nach Italien zum Campen fahren würde. Wir haben in jedem Fall noch genügend Urlaubspläne!'
Haben Sie Ihren Wohnwagen oder Ihr Wohnmobil auch umgebaut, bemalt oder möchten eine andere besondere Geschichte über Ihren Wohnwagen, Ihr Wohnmobil oder Zelt mit uns teilen? Schicken Sie uns dann eine Mail an [email protected] und vielleicht kommt auch Ihre Geschichte auf unsere Webseite.