TV-Sendungen, in denen Menschen Einblick in ihr Heim gewähren, sind sehr beliebt. Ob es nun um Wohnungen geht, die dringend renoviert werden müssen, um die Herausforderung, mit wenig Geld schöner zu wohnen, oder um Super-Heimwerker, die Hobby-Bastlern helfen: Wir schauen gerne in die Wohnungen von anderen Leuten. Aber wie sieht es mit Wohnwagen aus? Fragen Sie sich auch manchmal, wie andere Urlauber ihren Wohnwagen eingerichtet haben? Wir schon! Darum werfen wir regelmäßig einen Blick in einen Wohnwagen oder ein Wohnmobil: Heute in den Wohnwagen von Micha und Sanni.
Eigentümer des Wohnwagens | Micha und Sanni |
Camper seit | Sommer 2020 |
Wohnwagentyp | TEC Weltbummler 490 TR |
Baujahr | 1992 |
Erzählen Sie uns etwas über sich.
"Wir sind Micha und Sanni. Mit unserem zwöfjährigem Sohn und unserer kleinen Fellnase Anni leben wir im schönen Mecklenburg-Vorpommern ganz in der Nähe der Ostsee. Micha arbeitet seit vielen Jahr als Anwendungsberater in einem Softwareunternehmen. Und ich (Sanni) leite die kaufmännische Ausbildung in einem Bildungsunternehmen."
"Da wir das große Glück haben, jeden Tag an den Strand fahren zu können, sind wir viel an der Ostsee unterwegs. Das ist immer wie ein Mini-Urlaub."
Wie lang gehen Sie schon campen?
"Im Sommer 2020 haben wir das Campen für uns wiederentdeckt. Als Kinder und als Jugendliche waren wir oft mit dem Zelt unterwegs. So haben wir auch wieder mit einem Zelt gestartet, welches natürlich größer als zu Jugendzeiten war. Schnell war klar, wir bleiben beim Campen, es sollte nur komfortabler sein. Der nächste Schritt war ein Faltcaravan, welchen wir schick gemacht haben. Mit diesem waren wir zweieinhalb Wochen in Italien. Das Platzangebot und der Komfort in einem Falti sind super, aber das lange Auf- und Abbauen war nichts für uns."
Wo haben Sie Ihren Wohnwagen gefunden?
"Nach unserem Italienurlaub haben wir den Faltcaravan wirklich superschnell verkauft und wollten dann langsam nach einem geeigneten Wohnwagen gucken. Lustigerweise wurde nur einen Tag nach dem Verkauf des Faltcaravans über die Kleinanzeigen ganz in der Nähe ein passender Wohnwagen angeboten. Der Wohnwagen gehörte einem älteren Ehepaar, welches diesen vor kurzem bei einem Händler selbst erstanden hatte. Nach nur zwei Nächten war den Beiden klar, dass Campen nichts für sie ist und daher wurde der Wohnwagen zum Verkauf angeboten. Das Rollhäuschen, so nennen wir unseren Wohnwagen, war für sein Alter in einem wirklich tollen Zustand. Beim ersten Betreten wurden wir von Eiche rustikal begrüßt und es wirkte alles ziemlich dunkel. Wir hatten den Eindruck, dass der Wohnwagen vorher sehr lange in einer Garage oder Scheune unbenutzt stand. Aber alle Leitungen und Geräte funktionierten tadellos. Es gab Gott sei Dank keinen Wasserschaden oder ähnliches."
Wie kamen Sie auf die Idee, den Wohnwagen zu pimpen?
"Wir wollten einfach ein kleines rollendes Zuhause mit viel Charme und einer Menge Gemütlichkeit, ohne auf Komfort zu verzichten. Daher haben wir uns bewusst für einen alten Wohnwagen entschieden, weil dieser für uns einfach mehr Möglichkeiten geboten haben. Man ist beim Renovieren bzw. Umbau einfach mutiger als bei neuen Caravans. Die Fronten der Türen mit den abgesetzten Holzleisten mochten wir schon immer, weil diese an den Landhauslook erinnern."
Erzählen Sie uns von dem Umbau.
"Nachdem wir alles sauber gemacht hatten, ging es erstmal ans Ausbauen der Möbel. Wir haben uns dabei erst an den Wohn- und Küchenbereich gemacht. Besonders knifflig war dabei der Ausbau des kleinen Hängeschrankes direkt neben der Eingangstür, weil wir den Badspiegel auf der Rückseite nicht kaputtmachen wollten. Gefühlt hat es ewig gedauert, bis wir die Schrauben abgeflext hatten."
"Wir haben uns für den Innenbereich fürs Grundieren und Lackieren mit einem Sprühsystem entschieden, weil das Ergebnis gleichmäßiger ist. Nur der Küchenbereich wurde gerollt. Mein persönlicher Endgegner war der kleine Fliesenspiegel in der Küche. Die selbstklebenden Fliesen ließen sich wirklich schwer verarbeiten und klebten anfangs gefühlt überall, nur nicht dort wo sie kleben sollten. Bis alles so aussah, wie wir es wollten, brauchten wir zwei Tage."
"Insgesamt haben wir für den Innenbereich zwei Monate gebraucht. Vor allem die notwendigen und kaum sichtbaren Arbeiten, wie das Abkleben oder auch das Neuverlegen von Leitungen haben viel Zeit in Anspruch genommen. Das Schlafzimmerchen mit dem neuen Festbett ist tatsächlich erst zwei Tage vor unserem ersten Urlaub fertig geworden. Es war wirklich eine kleine Zitterpartie, ob man alles rechtzeitig schafft."
Wo haben Sie sich inspirieren lassen?
"Bei der Suche nach Ideen und Inspirationen waren wir viel auf Instagram und bei Pinterest unterwegs. Schnell war für uns klar, dass wir kein reines Weiß im Wohnwagen haben wollen. Uns gefielen die warmen Farben wie Grün, Senfgelb und Terracotta. Auch Sandtöne hatten es uns angetan."
Hat Ihr Wohnwagen einen Spitznamen?
"Wir nennen unseren kleinen Wohnwagen liebevoll das Rollhäuschen. Denn das ist es für uns auch."
Worauf sind Sie besonders stolz?
"Besonders freuen wir uns über unser kleines Heimkino im Rollhäuschen. Wir haben im Schlafbereich einen Beamer, für den wir eine Halterung selbst gebaut haben. Als Leinwand dient das Kassettenrollo am Fenster. An verregneten kühlen Tagen ist das wirklich ein Träumchen, wenn man eingekuschelt einen schönen Film gucken kann."
Bekommen Sie viele Reaktionen, wenn Sie mit dem Wohnmobil unterwegs sind?
"Unser Rollhäuschen ist von Außen noch im Originalzustand, daher vermuten die Wenigsten, dass er von Innen ein komplettes Makeover bekommen hat. Das Erstaunen ist dann beim Betreten des Wohnwagens umso größer. Während der Umbauphase wurden wir tatsächlich sehr oft gefragt, ob sie mal reinschauen dürfen. Die Reaktionen waren durchweg positiv. Auch stellten wir fest, dass so einige unserer Nachbarn uns bei Instagram folgen und ganz neugierig auf unsere Umbaufortschritte waren."
Welche Pläne haben Sie mit dem Wohnwagen für die nahe Zukunft?
"Über den Winter steht das Rollhäuschen in einer überdachten Halle. Im Frühjahr geht's dann mit der Renovierung und der Instandsetzung im Außenbereich weiter. Wir wollen den Wohnwagen lackieren, Chromleisten anbringen, neue Felgen, Leuchten und auch eine moderne Antischlingerkupplung sind geplant. Es gibt also noch einiges zu tun."
"Unsere Urlaube fürs nächste Jahr sind mit dem Rollhäuschen schon geplant. In den Osterferien soll es endlich nach Holland gehen und im Sommer wollen wir für drei Wochen nach Frankreich. Ansonsten wollen wir nach und nach die Campingplätze in der Umgebung testen."
Haben Sie Ihren Wohnwagen oder Ihr Wohnmobil auch umgebaut, bemalt oder möchten eine andere besondere Geschichte über Ihren Wohnwagen, Ihr Wohnmobil oder Zelt mit uns teilen? Schicken Sie uns dann eine Mail an [email protected] und vielleicht kommt auch Ihre Geschichte auf unsere Webseite.