Fernsehsendungen, in denen Menschen ihre Häuser vorstellen, sind sehr beliebt. Ob es ein Haus ist, das renoviert werden muss, ein Heimwerker, der nicht fertig wird, oder ein Haus, das vor dem Verkauf aufgepimpt werden soll: Wir schauen gerne in die Häuser anderer Leute. Aber was ist mit dem Wohnwagen von anderen? Sind Sie auch neugierig, wie jemand anderes seinen Wohnwagen eingerichtet hat? Wir schon! Deshalb schauen wir uns regelmäßig einen aufgemotzten Wohnwagen an. Diesmal den von Suzanne..
Name des Eigentümers: | Suzanne Bruseker (30 Jahre) |
Campingurlaub seit: | 1995, seit der Kindheit |
Wohnwagentyp: | Caravelair Corail395 |
Baujahr | 1997 |
Stellen Sie sich bitte kurz vor.
"Ich bin Suzanne, 30 Jahre alt und besitze seit 2020 einen Wohnwagen. Ich bin schon als Kind gerne zelten gegangen. Mit meinen Eltern und meinem Bruder fuhren wir in den Sommerferien oft nach Frankreich oder Italien. Zu der Zeit hatten wir ein Faltcaravan oder wir waren mit einem Zelt unterwegs. Ich mag Abenteuer und war auch schon mehrmals mit meinem Backpack unterwegs, unter anderem in Südamerika und Australien. Während dieser Reisen habe ich oft in Hostels geschlafen. Ich hatte noch keine spezielle Campingerfahrung mit einem Wohnwagen, aber ich denke, dass es jetzt an der Zeit dafür ist."
Wie ist die Idee, den Wohnwagen zu pimpen, entstanden? Warum wollten Sie das machen?
"2019 war ich noch als Content-Spezialistin beschäftigt. Das bedeutet, dass ich ungefähr acht Stunden am Tag vor dem Computer verbracht habe. Ich bemerkte, dass mich das immer unglücklicher machte und beschloss, den Kurs zu ändern. Das war nicht einfach, denn was wollte ich? Ich gab mir etwas Zeit zum Nachdenken. Auf jeden Fall wusste ich, dass ich mehr mit meinen Händen arbeiten wollte. Ich beschloss, einen alten Wohnwagen zu kaufen, um ihn zu renovieren und dann zu vermieten. Um genügend Geld zur Verfügung zu haben, arbeite ich auch selbständig weiterhin als Content-Spezialistin"
"Meine Inspiration kam teilweise von meinem Vater. Er hat vor einigen Jahren ein altes Bedford-Wohnmobil gekauft und komplett renoviert."
Erzählen Sie etwas über den Ankauf dieses Wohnwagens. Wann haben Sie welchen Wohnwagen gekauft, wie war sein Zustand und wie haben Sie ihn gefunden?
"Im März 2020 habe ich angefangen nach einem Wohnwagen zu suchen. Ich denke, es war kurz vor dem großen Run auf Wohnwagen, der durch die Corona-Pandemie verursacht wurde. Ich hatte keine bestimmte Marke im Sinn, es sollte sich einfach gut anfühlen. Auch war mir wichtig, dass die Basis in Ordnung war (gutes Chassis, keine undichten Stellen). Das Innere konnte etwas veraltet sein, weil ich den Wohnwagen ja sowieso umbauen wollte. Letztendlich fiel meine Wahl auf eine Caravelair Corail 395. Ich habe mich für diesen Wohnwagen entschieden, weil er kompakt ist und ein sehr logisches Aufteilung hat. Er ist mit einem Festbett und einer separate Sitzecke ausgestattet. Es gibt auch eine Toilette."
"Dann musste ich noch einen bezahlbaren Ort finden, an welchem ich am Wohnwagen arbeiten konnte. Ich selbst lebte in einer Wohnung in Rotterdam und hatte daher keinen Stellplatz für einen Wohnwagen. Es war die Zeit, in der alles in den Niederlanden geschlossen war, einschließlich der Campingplätze. Ich dachte: die haben viel Platz und keine Besucher. Ich kontaktierte einen Campingplatz, der gerade von einem jungen Paar gekauft worden war. Als sie meine Idee hörten, fanden es sehr lustig und gaben mir deshalb einen sehr schönen Arbeitsplatz in einem überdachten Schuppen auf ihrem Campingplatz."
Erzählen Sie etwas über den Umbau.
"Ich habe dieses Abenteuer mit sehr wenig handwerklicher Erfahrung begonnen. Dass ich auf einigen Herausforderungen stoßen würde, war eigentlich schon zu erwarten ;) Ich wollte den Wohnwagen komplett streichen und einen neuen Boden legen, sodass fast alles entfernt werden musste. Während ich alles raus nahm, dachte ich „Oh, HILFE, wie soll ich das alles jemals wieder einbauen können?!” Viele Bilder machen und einfach weitermachen... Der Anfängerfehler, den ich gemacht habe, war, dass ich alle losen Teile wie Schrauben, Türklinken usw. in eine große Schachtel geworfen habe. Das war keine gute Idee. Bis ich alles wieder sortiert hatte, dauerte es wirklich lange."
"Die Wahl der richtigen Farbe stellte sich ebenfalls als ziemliche Herausforderung dar. Ich hatte die Farbe Ockergelb gewählt. Ich wusste nicht, dass es in dieser Kategorie weitere 1.000 Farboptionen gibt. Nachdem ich die ersten Schranktüren gestrichen hatte, stellte sich heraus, dass die Farbe nicht meinem Geschmack entsprach. Als ich anfing, die Schranktüren zu übermalen, war sie zunächst nicht richtig abgedeckt, sodass sich jetzt viele Farbschichten auf den Schranktüren befinden. Aber am Ende bin ich sehr zufrieden mit meiner gewählten Farbe: Sonnengelb.."
Was wurde alles umgebaut, gepimpt?
"Der gesamte Wohnwagen wurde gestrichen. Das Innere mit einem frischen Weiß und ockergelben Schranktüren. Ich habe zwei Wände in der Toilette mit einer Tapete verschönert, was überraschend gut lief. Die Kissen wurden mit gelb-ocker farbenem Stoff neu bezogen und die Vorhänge ersetzt. Es hat einen neuen Bubble-Vinylboden. Ich habe den gesamten Sitzbereich und das Bett entfernt, es aber auf die gleiche Weise zurückgebaut, weil ich die Aufteilung des Wohnwagens schön fand."
"Ich denke, dass es wichtig ist ein Auge für’s Detail zu haben, ist wichtig. In einem Vintage-Laden fand ich eine ockergelbe Lampe, die jetzt im Sitzbereich hängt. Die Bettwäsche passt auch zum restlichen Innenraum des Wohnwagens. So ist es ein wirklich moderner Wohnwagen geworden."
Worauf sind Sie besonders stolz?
"Die Tatsache, dass ich dieses Abenteuer nicht gescheut habe. Ich folgte Pippi Langstrumpfs Motto: „Das habe ich noch nie probiert, also geht es sicher gut.". Heute machen diese handwerklichen Arbeiten sehr viel Spaß, während ich früher dachte, dass ich das nicht könnte. In 2020 bin ich auch umgezogen, dort haben sich meine Renovierungserfahrung sofort als nützlich erwies. In meinem neuen Zuhause habe ich eine Werkstatt eingerichtet und jetzt versuche ich regelmäßig, Dinge selbstzu machen."
Was sind Ihre Pläne für die nahe Zukunft mit diesem Fahrzeug?
"Ziel dieses Projektes war es, den Wohnwagen zu vermieten. Der Wohnwagen war Ende August 2020 weitgehend fertig. So ziemlich am Ende der Campingsaison. Trotzdem konnte ich den Wohnwagen im September an drei verschiedene Personen vermieten und gut testen."
"In der nächsten Saison möchte ich den Wohnwagen so oft wie möglich vermieten. Er hat einen festen Platz auf dem Campingplatz Zonnehoeve, wo ich auch den Wohnwagen renoviert habe."
"Im Moment ist der Wohnwagen wieder untergestellt und ich renoviere das Äußere. Dazu bin ich letztes Jahr nicht gekommen. Natürlich werde ich dafür sorgen, dass das Innere mit dem Äußeren übereinstimmt. Damit man auch von außen sehen kann, dass es sich um einen modernen Wohnwagen handelt."
Bekommen Sie viele Reaktionen, wenn Sie mit dem Wohnwagen unterwegs sind?
"Ich bekomme viele nette Reaktionen, vor allem online. Auf Facebook gibt es eine „Caravan Pimp Group", in der Leute alle möglichen Tipps teilen. Ich genieße es wirklich zu sehen, dass so viele andere Leute damit beschäftigt sind ihren Wohnwagen zu pimpen."
Andere erwähnenswerte Besonderheiten
"Lustiges Ereignis: Gerade bevor der Wohnwagen zum ersten Mal vermietet werden sollte, habe ich mit meinen Freund selber ein paar Tage im Wohnwagen verbracht. Es war ein guter Test, denn das Wetter war ziemlich wechselhaft. Irgendwann kam ein ziemlich heftiger Regenguss vom Himmel und leider tropfte es herein. War der Wohnwagen doch undicht?! Nein! Es stellte sich heraus, dass die Dachentlüftungskappe fehlte. Der Regen fiel also direkt durch das Gitter. Da ich nicht sofort eine Lösung hatte, stellte ich einen Topf verkehrt herum auf das Dach, welche als Abdeckung diente. Später bestellte ich das Teil und löste das Problem. So sieht man mal wieder, wie wichtig Probecamping ist!"
Haben Sie auch einen Wohnwagen oder ein Wohnmobil umgebaut, gestrichen oder möchte gerne eine andere bemerkenswerte Geschichte über Ihren Wohnwagen, Ihr Wohnmobil oder Ihr Zelt mit uns teilen? Senden Sie eine E-Mail an: [email protected] und vielleicht wird Ihr Fahrzeug auch in unserem Blog sein!